Wir freuen uns den Termin für unser kommendes, fünftes Festival bekanntgeben zu können: Remake wird vom 2. bis 7. Dezember 2025 erneut im Studierendenhaus der Goethe-Universität Frankfurt stattfinden.

Die Jubiläumsausgabe von Remake. Frankfurter Frauen* Film Tage wird sich schwerpunktmäßig Generationenverhältnissen im Film widmen. Dabei kommen multigenerationale Freund*innenschaften, die Auseinandersetzung mit der Elterngeneration und transgenerationale Traumata ebenso in den Blick wie Filme zu den Themen dekoloniales Filmemachen (VOICES OF THE SILENCED, Japan/Südkorea 2023, R: Park Soo-nam, Park Maeui), AIDS-Aktivismus (LLOYD WONG, UNFINISHED, Kanada 2025, R: Lesley Loksi Chan) und Sinti-Bürgerrechtsbewegung (DAS FALSCHE WORT, neu restaurierte Fassung, BRD 1987, Regie: Katrin Seybold/Melanie Spitta). Das Festival selbst wird ein weiteres Mal zum Generationentreffpunkt: Protagonist*innen der Feministischen Filmarbeit der 70er und 80er Jahre, die teilweise bis heute in der Filmarbeit aktiv sind, treffen auf die mittleren und jüngeren Generationen.

Die Festival-Personale würdigt eine der ersten Film- und Fernseh-Kamerafrauen der BRD und gleichzeitig eine Regisseurin, die den Dokumentarfilm hierzulande maßgeblich mitgeprägt hat: Gisela Tuchtenhagen. 1943 in Köslin (Koszalin, heutiges Polen) geboren, gehört Gisela Tuchtenhagen zur Generation der ersten Studentinnen an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Tuchtenhagen realisierte auch eigene Dokumentarfilme in Regie, nicht selten in Ko-Autor*innenschaft mit anderen. Sie ist mehrfache Grimme-Preisträgerin und lehrte an der dffb, der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) und der Fachhochschule Dortmund. Ihrer Arbeiten waren bereits in früheren Festival-Ausgaben zu sehen, etwa EKMEK PARASI – GELD FÜRS BROT (D 1994, R: Serap Berrakkarasu) oder auch FÜR FRAUEN. 1. KAPITEL (BRD 1971, Regie: Christina Perincioli). Die intergenerationale Solidarität, die sich als roter Faden durch die Arbeiten von Tuchtenhagen zieht, steht in einem produktiven Dialog zum Festivalschwerpunkt von Remake. Gisela Tuchtenhagen wird zur Personale aus Hamburg anreisen.

Zum Konzept von Remake gehört es, mit jeder Ausgabe bedeutende Frauenfilmfestivals und -initiativen zu würdigen. Das diesjährige Tribute widmet sich dem Minsker „Studio Tatjana“. Im Jahr 1991 gründeten die Kamerafrau Tatjana Loginowa sowie die Drehbuchautorinnen und Regisseurinnen Ella Milowa und Irina Pismennaja dieses erste und einzige unabhängige „Frauenfilm- und Videostudio“ in der ehemaligen UdSSR. Das bekannteste Projekt von Studio Tatjana war das erste Internationale Frauen Film Festival in Osteuropa, das 1991 in Minsk erstmals stattfand. Die Gründung des Studios war in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter Akt; es widmete sich nicht nur der marginalisierten Filmarbeit von Frauen zu einer Zeit, in der das unabhängige Belarus mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen hatte und die staatlichen Filmproduktionsstrukturen zusammengebrochen waren. Das Studio gehörte auch der oppositionellen Bewegung an. Die filmkulturell-politische Arbeit des Kollektivs fand 2003 ein Ende; Aljaksandr Lukaschenka – seit 1994 an der Macht – ließ das Studio schließen. Die rechercheintensiven Filmarbeiten des Studios sind einzigartige Quellen der nicht-offiziellen Geschichtsschreibung von Belarus. Die Kinothek bewahrt in ihrem Archiv umfangreiche Materialien zur Arbeit des Studios/Festivals. Diese sind Teil der Sammlung von Hildegard Westbeld, die Mitarbeiterin des Minsker Festivals war. Eine Auswahl von Filmen des Studios wird bei Remakegezeigt, begleitet von Gesprächen mit damaligen Festivalbesucher*innen.

Freuen darf sich das Remake-Publikum außerdem auf ein besonderes CineConcert: Die Pianistin und Komponistin Maud Nelissen wird ihre Musik zu King Vidors Komödie THE PATSY (USA 1928) – in der Hauptrolle ist Marion Davis zu sehen – im Duo mit Daphne Balvers am Sopran-/Alt-Saxofon aufführen.

Mit Remake On Location erweitern wir das Programm um Filmvorführungen und Gespräche vor und nach den Festivaltagen, an verschiedenen Orten.

Ab dem 10. November wird das Festivalprogramm online und das Remake-Programmheft an den bekannten Auslagestellen in der Stadt zu finden sein.

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