PIANETA VENERE
DER PLANET VENUS

I 1972, R Elda Tattoli, B Elda Tattoli, Marco Bellocchio, K Dario Di Palma, M Norman Cipriani, Stelvio Cipriani, S Elda Tattoli, Mario Morra, P Ultra Film, D Bedy Moratti, Mario Piave, Francisco Rabal, Lilla Brignone, Marina Berti, Bianca Verdirosi, Kopie Farbe, 35mm, 90 min, ital. OV mit elektr. dt. und engl. UT, Cineteca di Bologna

Einführung Borjana Gaković, Sabine Schöbel

Auch in der Frauenbewegung ist der Film mehr oder weniger in Vergessenheit geraten, von vereinzelten Aufführungen in Deutschland und der Schweiz abgesehen. In den USA ist er nie rezipiert worden. Über die Gründe dieser Vernachlässigung kann man spekulieren. Kam Pianeta Venere zu früh heraus, noch bevor die feministische Filmarbeit richtig in Fahrt war, und passte er dann, in Thema und Ton, nicht in die Zeit? Der Film entwickelt die Geschlechterproblematik aus den konkreten Erfahrungen einer intellektuellen Italienerin, die um 1930 geboren ist, und aus der bürgerlichen und politischen Kultur der 50er Jahre, aus den Problemen einer Generation also, die mit der Frauenbewegung der 70er Jahre nur bedingt kompatibel war. Seine einsame, auf romantische Liebe, den bedingungslos verehrten Ehemann und auf große Kommunisten fixierte Protagonistin stand im Kontrast zu den neuen, anders sozia­lisierten, solidarischen Frauengruppen; sein melancholischer, desillusionierter Ton wider­sprach der Aufbruchsstimmung, obschon Tattolis Protagonistin ebenfalls neu beginnt (aber unter traumatischen Bedingungen und ohne daß ihre Zukunft gezeigt würde – das Ende bleibt offen) (Christine N. Brinckmann, Frauen und Film Nr. 62, 2000).

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Abkürzungen
DF deutsche Fassung
s/w schwarz-weiß
OV Originalversion
UT Untertitel
+UT elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes)
ZT Zwischentitel
Länder
AT Österreich
BRD Bundesrepublik Deutschland (historisch)
BLR Belarus
DE Deutschland
CAN Kanada
DDR Deutsche Demokratische Republik (historisch)
EGY Ägypten
FR Frankreich
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SWE Schweden
UKR Ukraine
PL Polen
IDN Indonesien
PRT Portugal
HRV Kroatien
ECU Ecuador
HUN Ungarn
AUS Australien
IT Italien
MEX Mexiko
IND Indien
Borjana Gaković

Borjana Gaković studierte Medien- und Filmwissenschaft in Potsdam und Berlin. Ko-Redakteurin der 68. Ausgabe der Zeitschrift Frauen und Film (Aufbruch. Regisseurinnen der 60er) und der kinopolitischen Quartalszeitschrift Kinema Kommunal. Sie ist Medienpolitische Sprecherin des Bundesverbands kommunale Filmarbeit e.V. und präsentiert Filmprogramme in verschiedenen Kinos. Sie wirkte bei zahlreichen film-, theater- und medien(theorie)bezogenen Projekten mit, u.a. als Ko-Kuratorin des Symposiums Feministisch wider Willen im Rahmen des 17. goEast – Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films in Wiesbaden 2017, an dem von Sabine Schöbel initiierten Projekt Aufbruch der Autorinnen (Zeughauskino Berlin, 2015 und 2016), der Ausstellung und Filmreihe Kinoarchäologie im Rahmen des Projektes Living Archive – Archivarbeit als künstlerische und kuratorische Praxis der Gegenwart (2013) sowie Asynchron – Dokumentar- und Experimentalfilme zum Holocaust (2015) des Arsenal – Institut für Film- und Videokunst e.V. Sie lebt in Berlin.

Sabine Schöbel

Sabine Schöbel ist promovierte Filmwissenschaftlerin, Kulturmanagerin und Experimentalfilmerin. Veröffentlichungen: DIE ZWEI. Weibliche Doppelfiguren im europäischen Aufbruchskino (2009), Aufbruch. Regisseurinnen der 60er, Frauen und Film Nr. 68 (Hg. mit Borjana Gaković, 2016). Kinoprogramme: Czech on Tour (mit Marketa Šantrochová und Doreen Blau, 2012/2013), El cine de la transición (2013), Aufbruch der Autorinnen (2015), Aufbruch der Autorinnen II (2016), Die umstrittene Transición (2016). Ihr Experimentalfilm lupinen löschen wird 2007 im Forum Expanded der Berlinale uraufgeführt. GRUNSKE, ein experimenteller Kurzfilm über die Ruinen des Palasts der Republik, 2009/10 bei den Rencontres Internationales. Vom Verband der Deutschen Filmkritik wird EZB 2011-2012 für die Auszeichnung Bester Film 2014 in der Kategorie Experimentalfilm nominiert.

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