BRA, PRT 2022 | Regie, Buch: Adirley Queirós, Joana Pimenta | Kamera: Joana Pimenta | Schnitt: Cristina Amaral | Darsteller*innen: Joana Darc Furtado, Léa Alves, Andreia Vieira, Débora Alencar, Mara Alves, Gleide Firmino | Produktion: Cinco da Norte, Terratreme Filmes | Farbe | DCP | 153 min | port. OV mit engl. UT | Steppenwolf Filmverleih
Eine Frauengruppe aus Sol Nascente (Aufgehende Sonne) findet Rohöl am Rande von Ceilândia, einer Satellitenstadt Brasílias. Die Frauen agieren im Kollektiv und werden zu gasolinheiras: Frauen, die Rohöl zu Sprit raffinieren und diesen verkaufen. Sie verhandeln mit motoboys, Motorradfahrern, die einen kleinen Anteil behalten und im Gegenzug den Sprit verteilen und sich Kämpfe mit konkurrierenden Kartellen liefern, die ihr Leben und ihre Lebensgrundlage gefährden. [...] Anstatt sich zu bereichern, werden die Frauen Teil eines Wirtschaftssystems im Untergrund, dessen Entwicklung sie unterstützen und dessen Anti Establishment-Ethos wie Öl ins Feuer eines schwelenden Rebellionsvulkans wirkt.
In MATO SECO EM CHAMAS ist die Zukunft nicht nur weiblich: Sie ist außerdem Schwarz, lesbisch und zutiefst matriarchal. Diese Gemeinschaft ist sorgfältig organisiert und ist sich sowohl ihrer Außenseiterposition bewusst, mit der sie außerhalb meist konservativer Netzwerke von Familien der Arbeiter*innen- und Mittelklassenschicht steht, als auch ihrer Macht, die sie als mögliche Massenbewegung hat […]. In einer Szene, in der die Regisseur*innen das Bild Andreias, wie sie auf einem fahrenden Laster mit einem Megafon Wahlkampf macht, den Aufzeichnungen von Menschenmengen, die Jair Bolsonaro zujubeln, gegenüberstellen, wird das politische Potential wunderbar verdeutlicht: Für einen Moment stellen wir uns vor, dass es die PPP [Prison People Party] ist, die da mit Feuerwerk gefeiert wird und den Anbruch einer neuen Ära einläutet. (Ela Bittencourt, Sight and Sound – Reviews, 2022
Abkürzungen | |
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DF | deutsche Fassung |
s/w | schwarz-weiß |
OV | Originalversion |
UT | Untertitel |
+UT | elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes) |
ZT | Zwischentitel |
Länder | |
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AT | Österreich |
BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
BLR | Belarus |
DE | Deutschland |
CAN | Kanada |
DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
EGY | Ägypten |
FR | Frankreich |
GB | Großbritannien |
URY | Uruguay |
BRA | Brasilien |
SWE | Schweden |
UKR | Ukraine |
PL | Polen |
IDN | Indonesien |
PRT | Portugal |
HRV | Kroatien |
ECU | Ecuador |
HUN | Ungarn |
AUS | Australien |
IT | Italien |
MEX | Mexiko |
IND | Indien |
Einführung Betânia Ramos Schröder
Betânia Ramos Schröder ist die Tochter der Orixa Oxum, Irene und Teófila. Als alleinerziehende Mutter, Soziologin, Autorin und transnationale Aktivistin engagiert sie sich als Referentin für Antirassismus, Migration, politische Partizipation und soziale Bewegungen. Sie ist in verschiedenen Initiativen wie dem Verein BrasilNilê e.V. und der AfroBras-Initiative aktiv und beteiligt sich an verschiedenen Autorenprojekten mit feministischen, afro-diasporischen Frauen. Ihre schönsten Kindheitserinnerungen sind mit dem Besuch des Cinema Sao Luiz in Recife verbunden, wo sie Sonntags zur Kindermatinee mit ihrem Vater Breno ging.