THRILLER

GB 1979 | Regie, Buch, Schnitt, Produktion: Sally Potter | Darsteller*innen: Colette Laffont, Rose English, tony Gacon, Vincent Meehan | s/w | 16mm | 34 min | engl. OV | women Make Movies / Adventure Pictures

1980 kam Sally Potters Film THRILLER heraus. Ihre Neuinterpretation von Puccinis Oper La Bohème ist seither zu einem Klassiker der feministischen Filmtheorie avanciert. Beispielhaft für die Dekonstruktion des Hollywood-Films stellt THRILLER die konventionelle Spielfilmrolle der Frau als romantisches Opfer auf den Kopf. Mimi, die Heldin der Oper, eine Näherin, die sterben muss, bevor der Vorhang fällt, beschließt, die Gründe für ihren Tod zu erforschen. Dadurch beginnt sie auch, die Spaltung zu erforschen, die sie von der anderen weiblichen Figur der Oper, dem „bad girl“ Musetta, getrennt hat. THRILLER ist ebenso reich an Klängen und Bildern wie theoretisch fesselnd und bringt den Zuschauerinnen eine lang erwartete Anerkennung ihrer Version der Geschichte.

„Thriller wird zu einem exemplarischen Zeichen dafür, wie vergnüglich und erhellend eine solche neue feministische Kunst sein kann.“ (B. Ruby Rich, 1980)

© Women Make Movies
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Abkürzungen
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s/w schwarz-weiß
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MEX Mexiko
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Im Anschluss
„... und von allem anderen die Hälfte“
Ein Gespräch zwischen Hildegard Westbeld, Annette Förster und Madeleine Bernstorff
Moderation Karola Gramann

Hildegard Westbeld

Filmarbeiterin, geboren 1951 in Lippstadt. 1970-73 Studium der Germanistik, Publizistik und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum, Mitglied im dortigen Studienkreis Film. 1973-77 Regie- und Dramaturgie-Assistenz am Schauspielhaus Bochum sowie Leiterin des BO-Kinos. Frühjahr 1977 Umzug nach Berlin. 1977/78 Verleih der Freunde der deutschen Kinemathek; 1978 Betreuung des Kinostarts von REDUPERS für Basis-Film Verleih. 1977 zusammen mit Ulrike Herdin, Christiane Kaltenbach und Gertrud Zyber Gründung der initiative FRAUEN im KINO. 1977-1980 Mitarbeit an der Zeitschrift Frauen und Film. 1979-1980 Gründung und Betrieb von CHAOS FILM, Verleih und Promotion für Filme von Frauen. 1979 Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied des Verbands der Filmarbeiterinnen. 1982-1992 Leitung der Spielstelle des Internationalen Forums des Jungen Films während der Berlinale in der Akademie der Künste. 1991-2001 Engagement beim Aufbau des Filmstudios Tatjana, Minsk (Belarus) und im Organisationsteam des Internationalen FrauenFilmFestivals Minsk. Seit den späten 1970ern erwerbstätig als Aufnahmeleiterin, Produktionsassistentin und Location Manager bei fast 100 Film- und Fernsehproduktionen, national und international, diverser Genres.

Madeleine Bernstorff

Madeleine Bernstorff (Berlin), Autorin und Filmkuratorin. Recherche-basierte, oft kollaborative Projekte. Mitgründerin des Kino Sputnik in Berlin 1984 sowie der feministischen Kinogruppe Blickpilotin 1989. Film/Videoprogramme zum Frühen Kino und der Suffragettenbewegung, zu dem internationalistischen und antikolonialen Filmemacher René Vautier, Carole Roussopoulos’ Videoaktivismus, der Kamerahelm-Künstlerin Margaret Raspé, zum politischen Amateurfilm und der Filmaktivistin Ella Bergmann-Michel. Bernstorff arbeitet in der Kommission der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und unterrichtet Filmgeschichte. Gelegentlich macht sie Filme/Videos in der kleinen Form: Trailer, Videobriefe, Super8-Filme und stellt im Kunstkontext aus. 2016/2017 mit der Gruppe SPOTS als Produzentin 23 kurze Videospots NSU-Komplex auflösen!.

Alt-Text: Madeleine Bernstorff
Annette Förster

Geb. 1955, lebt und arbeitet in Amsterdam. Seit 1979 Filmkritikerin und Festivalkuratorin mit Schwerpunkt Filme von Frauen. Gestalterin des lesbischen Programms der International Lesbian and Gay Filmfestival Holland (1986 und 1991) und San Francisco (1991). Seit 1994 Filmhistorische Forschungen insbesondere zu Filmemacherinnen im Stummfilm, Lehrtätigkeit in Filmtheorie und -geschichte an Holländischen Universitäten. 1999 Mitbegründerin der internationalen Konferenz ‚Gender and Silent Cinema‘ (seit 1981 fortgesetzt als die zweijährlichen Konferenzen ‚Women and the Silent Screen‘). Hat 2005 an der Universität Utrecht promoviert auf die Theater- und Filmkarrieren der Stummfilmschauspielerinnen und- regisseurinnen Adriënne Solser, Musidora und Nell Shipman. Ihre umfassende Studie dieser Karrieren erschien als Women in the Silent Cinema. Histories of Fame and Fate (Amsterdam University Press) 2017. Weitere Forschungen u.a. zu Asta Nielsen und Theater sowie zu den Werken der Deutschen Drehbuchautorin, Schauspielerin und Regisseurin Rosa Porten.

Foto: Gerdien Smit
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