USA 1985 | Regie: Donna Deitch | Buch: Natalie Cooper (Romanvorlage Jane Rule) | Kamera: Robert Elswit | Darsteller*innen: Helen Shaver, Patricia Charbonneau, Audra Lindley, Gwen Welles | Produktion: The Samuel Goldwyn Company | Farbe | DCP | 91 min | engl. OV | Janus Films
„Eine 4K-Restaurierung dieser schillernden Liebesgeschichte mit bissigen Dialogen und genau dem richtigen Maß Romantik, bahnbrechend in ihrem Erscheinungsjahr 1985: Ein romantischer Film über zwei Frauen, vollkommen unabhängig produziert von einer Regisseurin mit minimalem Budget. DESERT HEARTS war eine der ersten großen Produktionen mit lesbischen Hauptfiguren, die weder negativ dargestellt noch einem schrecklichen Schicksal ausgesetzt wurden. Vivian Bell, Professorin für englische Literatur, kommt 1959 in Reno, Nevada an, um sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen. Hier trifft sie die junge, attraktive und vor allem wilde Cay. Zunächst versucht Vivian noch dem erotischen Charme der dunkelhaarigen Schönheit zu widerstehen, aber nach Cays letztem verzweifelten Verführungsversuch gibt sie sich der Liebe hin.“ (Eye Filmmuseum, Feministisches Filmkollektief Cinemien Jubiläumsprogramm, März 2025)
„1985 veröffentlicht, ist DESERT HEARTS jetzt ein historischer Film, auch weil er eine Ära überlebt hat, in der das US-amerikanische Indiekino noch in den Kinderschuhen steckte, nur wenige Regisseurinnen in Sicht waren – geschweige denn eine lesbische, und jenes mutige, queere Filmemachen, das schon wenige Jahre später gedeihen sollte, noch kaum mehr als eine Hypothese war. Was es aber schon gab, waren lesbische Romane. Filmemacherin Donna Deitch verschlang Jane Rules Desert of Heart (1964) und reiste daraufhin nach Vancouver, um die emigrierte Professorin, die auf dem Höhepunkt der McCarthy-Ära aus den Staaten geflohen war, davon zu überzeugen, ihr die Rechte zu übertragen. Als Deitch Erfolg hatte und Rules Segen erhielt, verpflichtete sie sich, einen Historienfilm zu machen. (...) Was Deitch nicht wissen konnte: Ihr Historienfilm über die Liebe zwischen Frauen sollte halten und halten, selbst als Technologien und Sitten sich änderten, nur um heute, prachtvoll restauriert, genau in dem Moment in die Hände einer jungen Generation zu gelangen, als der emotionale Sog der Vergangenheit stärker und stärker wird.“ (B Ruby Rich, 2017)
| Abkürzungen | |
|---|---|
| DF | deutsche Fassung |
| s/w | schwarz-weiß |
| OV | Originalversion |
| UT | Untertitel |
| +UT | elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes) |
| ZT | Zwischentitel |
| Länder | |
|---|---|
| AT | Österreich |
| BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
| BLR | Belarus |
| DE | Deutschland |
| CAN | Kanada |
| DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
| EGY | Ägypten |
| FR | Frankreich |
| GB | Großbritannien |
| URY | Uruguay |
| BRA | Brasilien |
| SWE | Schweden |
| UKR | Ukraine |
| PL | Polen |
| IDN | Indonesien |
| PRT | Portugal |
| HRV | Kroatien |
| ECU | Ecuador |
| HUN | Ungarn |
| AUS | Australien |
| IT | Italien |
| MEX | Mexiko |
| IND | Indien |
Einführung Gerdien Smit, Policy Advisor & Researcher, Eye Filmmuseum, zum Feministischen Filmkollektiv Cinemien (1974–1989). Das Eye Filmmuseum würdigte Cinemien im März 2025 mit einem Jubiläumsprogramm. DESERT HEARTS war im Verleihprogramm von Cinemien.
Gerdien Smit ist Archivfilm Forscherin und Policy Advisor am Eye Filmmuseum in Amsterdam. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die feministische Filmgeschichte und die Sichtbarkeit von Frauen in der Filmkultur. 2023 leitete sie ein Oral-History-Pilotprojekt über das niederländische feministische Vertriebskollektiv Feministisch Filmkollektief Cinemien (1974–1989), gefördert vom Niederländischen Forschungsrat (NWO). Das Projekt bildete die Grundlage für die Cinemien-Retrospektive des Eye Filmmuseums 2025, die sie gemeinsam für das Eye Filmmuseum und den Eye Film Player co-kuratierte.