Annette Kennerley

Von Ende der 80er bis Ende der 90er Jahre schuf die in East London lebende Künstlerin und Filmemacherin Annette Kennerley ein einzigartiges und sehr persönliches Werk von 16-mm-Filmen, die sich mit der Dynamik queerer Beziehungen, dem Leben von trans* Personen und Erfahrungen mit Mutterschaft befassen. Sie sind emotional ehrlich, poetisch, geistreich und sexy. Mit intimen, direkt in die Kamera gefilmten Interviews mit trans* Personen realisierte Annette mehrere Dokumentarfilme und war in den späten 1990er-Jahren Mitbegründerin und Co-Leiterin des International Transgender Film Festival im Lux Cinema in London. Sie hat einen Abschluss in Bildender Kunst (Film & Video) von der Saint Martin's School of Art in London und war Mitglied der London Filmmakers' Coop. Ihre Arbeiten wurden in Kinos und auf Filmfestivals im In- und Ausland gezeigt.

Barbara Wurm

Barbara Wurm leitet seit August 2023 die Sektion Forum. Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“. Sie war Mitglied des Auswahlkomitees der Internationalen Filmfestspiele Berlin (2020–23), des goEast-Festivalgremiums (2012–23) und arbeitete fast 20 Jahre lang bei DOK Leipzig. Außerdem war sie ein Jahr im Auswahlgremium der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen tätig. Wurm hat Programme für Festivals in Städten wie Wien, London, Berlin, Rotterdam und Kyjiw kuratiert und war Jurymitglied bei wichtigen Festivals wie Venedig (2022) und Karlovy Vary (2023). Zu ihrer kuratorischen Arbeit gehören u.a. das Programm "Feministisch wider Willen. Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa" (gem. mit Borjana Gaković und Christine Gölz, goEast 2017) sowie als Co-Kuratorin "Forum & Friends III - Studio Tatyana“ (2024). Ihre Veröffentlichungen umfassen u.a. Kurze Begegnungen. Kira Muratovas Korotkie vstreči, in: Frauen und Film, H. 68, 2016 (Aufbruch. Regisseurinnen der 60er), S. 143–166. Weitere Publikationen finden sich hier.

Carmen Spitta

Carmen Melanie Spitta wurde 1970 in Brilon als Tochter der Filmemacherin und Menschenrechtlerin Melanie Spitta geboren. Fast alle Angehörigen der Familie von Melanie Spitta waren dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti zum Opfer gefallen. Von 1979 bis 1986 wuchs Carmen Spitta in Argentinien auf, wo bis 1983 eine Militärdiktatur herrschte. Zeitgleich arbeitete ihre Mutter an einer Reihe von Filmprojekten zum Völkermord an den Sinti wie auch deren Situation im Nachkriegsdeutschland. Zurück in Deutschland war Carmen den Verhältnissen des Internats der Odenwaldschule ausgesetzt und lebte nach dem Schulabschluss längere Zeit in Costa Rica und Spanien. Sie erlernte den Beruf der Maskenbildnerin und arbeitete beim Film bis sie ihre Leidenschaft zum Kochen zum Beruf machte. Sie ist Kosmopolitin, geprägt von drei Kulturen.

Carmen Spitta ist die letzte noch Lebende ihrer Sinti-Familie. Sie setzt sich aktiv für das Andenken an ihre ermordeten Verwandten und für das Erbe ihrer Mutter ein.

Zudem leistet sie Aufklärungsarbeit über die Situation und für die Rechte von Sinti. Ein Schwerpunkt ihrer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit liegt auf der Analyse und Bearbeitung des transgenerationalen Traumas. Carmen Melanie Spitta lebt in Frankfurt am Main.

Charlotte Hafner

Charlotte Hafner leitet die Filmprogrammgruppe des Korean Film Festival Frankfurt. Sie studierte im Bachelor Theater -, Film - und Medienwissenschaft an der Goethe Universität und studiert dort derzeit im Master Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation. Seit 2025 ist sie Sichterin für das Forum der Berlinale mit einem Fokus auf koreanischen und japanischen Film. Außerdem arbeitet sie in administrativer Funktion für die Filmwissenschaft der Goethe Universität.

Christiane Büchner

Studierte Kunst und Film an der HdK in Berlin und der Kunsthochschule für Medien, Köln. Seit 2000 ist sie als Regisseurin von Kinodokumentarfilmen, sowie als Dramaturgin und Zeichnerin tätig. Gemeinsam mit ihrem Bruder Tobias Büchner betreibt sie in Köln die Büchner Filmproduktion. Neben ihrer Lehrtätigkeit im Bereich Film und Medien arbeitete sie in der Programmauswahl der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Seit 2023 gehört sie dem Programmkomitee des Forum der Berlinale an.

Claudia von Alemann

Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen, Autorin und unabhängige Produzentin, ist eine der wichtigsten Protagonistinnen des feministischen Films. 1973 organisierte und kuratierte sie zusammen mit Helke Sander das 1. Internationale Frauenfilmseminar im Kino Arsenal. Das Werk der ehemaligen Professorin an der FH Dortmund umfasst experimentelle und dokumentarische Arbeiten und Spielfilme. In komplexen filmischen Collagen, in denen sie Musik, Ton, bildende Kunst und Fotografien miteinander in Beziehung setzt, beleuchtet sie die blinden Flecken der Geschichtsschreibung.

Daphne Balvers

Daphne Balvers studierte Saxophon an der Hochschule für Musik in Amsterdam und schloss ihr Masterstudium 1996 mit Auszeichnung ab. Im Alter von 21 Jahren trat Daphne dem Amsterdam Saxophone Quartet als erste Sopransaxophonistin bei. Als Mitglied dieser Gruppe hatte sie die Gelegenheit, mit renommierten Musiker*innen wie dem Geiger Jaap van Zweden (heute Musikdirektor des Seoul Philharmonic Orchestra und des Hong Kong Philharmonic Orchestra), dem Pianisten Daniël Wayenberg, dem Jazz-Schlagzeuger Han Bennink und der Fado-Sängerin Mariza zu spielen. Seit 2001 ist Daphne Mitglied des Filmorchesters The Sprockets unter der Leitung von Maud Nelissen. Daphne unterrichtet Saxophon an der Musikschule in ihrer Heimatstadt Amersfoort.

Elvira Plenar

Elvira Plenar, studierte Klassik und Jazz an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und ist zudem zertifizierte Electronic Music Producerin (SAE). Ihre musikalische Sprache bewegt sich zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Struktur und Moment. 1993 wurde sie mit dem Jazzpreis des Landes Hessen ausgezeichnet. Sie arbeitet international als Pianistin, Komponistin und Klangkünstlerin und verbindet in ihren Projekten Musik, Theater und bildende Kunst zu lebendigen Klangräumen.

Fiona Berg

Fiona Berg arbeitet als Filmwissenschaftlerin und -kuratorin, Autorin sowie Redakteurin der Zeitschrift Filmblatt. T.tigkeiten u. a. für die Duisburger Filmwoche, das Zeughauskino, die Freie Universität Berlin. Sie ist Teil der Gruppe feminist elsewheres, deren erste gemeinsame Arbeit 2023 in ein Festival im Kino Arsenal und an der DFFB mündete und die seither ihre Recherchen zu feministischer Filmgeschichte in Programmen und Publikationen pr.sentiert. Ihr Forschungsinteresse gilt dabei den Infrastrukturen feministischer Filmarbeit und kollaborativen Formen von Filmvermittlung und -aktivismus.

Gerdien Smit

Gerdien Smit ist Archivfilm Forscherin und Policy Advisor am Eye Filmmuseum in Amsterdam. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die feministische Filmgeschichte und die Sichtbarkeit von Frauen in der Filmkultur. 2023 leitete sie ein Oral-History-Pilotprojekt über das niederländische feministische Vertriebskollektiv Feministisch Filmkollektief Cinemien (1974–1989), gefördert vom Niederländischen Forschungsrat (NWO). Das Projekt bildete die Grundlage für die Cinemien-Retrospektive des Eye Filmmuseums 2025, die sie gemeinsam für das Eye Filmmuseum und den Eye Film Player co-kuratierte.

Gisela Tuchtenhagen

Geboren 1943 in Pommern, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. 1966 Fotolehre, 1968-72 Studium an der Berliner Filmakademie dffb. Dort studiert und lernt sie vor allem bei dem Dokumentarfilmregisseur Klaus Wildenhahn, arbeitet mehrere Jahre mit ihm zusammen als Cutterin, Co-Autorin, Co-Regisseurin und Kamerafrau, macht eigene Dokumentarfilme und unterrichtet an Filmschulen. 1980-83 Ausbildung zur Krankenschwester, danach wieder eigene Filmprojekte, Kameraarbeit und Zusammenarbeit mit Frauen. Alles nicht so glatt, wie es sich in Stichworten anhört. 1986 Adoption von Christian und Alfredo. Seit 1999 ist Gisela T. Mitglied der Akademie der Künste. Bis 2021 arbeitet sie als Kamerafrau und Dokumentarfilmregisseurin. Die Spielregeln des Direct Cinema bleiben ihr immer wichtig.

Igor Soukmanov

Igor Soukmanov ist Filmexperte, Publizist, Festivalorganisator und Journalist; Mitglied der Europäischen Filmakademie und der FIPRESCI sowie Gründungsmitglied der Belarussischen Unabhängigen Filmakademie. 1993, während seines Studiums an der VGIK, engagierte er sich ehrenamtlich bei der Organisation des 2. Internationalen Frauenfilmfestivals, das vom Studio „Tatiana“ kuratiert wurde. Elf Jahre lang (2010–2020) war er Programmdirektor des Internationalen Filmfestivals Listapad in Minsk. Seit 2022 ist er Mitglied des Programmbeirats des Internationalen Filmfestivals Odessa. Derzeit ist er Mitglied der Auswahlkommission des goEast Film Festivals in Wiesbaden.

Inger Schwarz

Inger Schwarz ist DJ, Filmemacher*in und Musiker*in und filmte in den JAHREN 94 - 97 auf Super8 als Teil des Kollektivs im queeren Community Space „Buschwindröschen“ in Köln. Im Rahmen des Miesmovie Zine entstanden zudem der Film MY FAVORITE PLAYGROUND“. In den 2000ern produzierte Inger zwei weitere Super 8 Filme zusammen mit Kerstin Schleppegrell KEIN LICHT AM ENDE DER WELT eine experimentelle Gender-Parodie des Western Genres (2005 4’ Super 8 ohne dialog), und den experimentellen Sci-Fi Film UMBRELLA (Inger schwarz & Kerstin Schleppegrell, Deutschland 2008, 6’, Super 8, ohne Dialog)

Jasmine Grace Wenzel

Jasmine Grace Wenzel ist Autor*in, Redakteur*in und Organizer*in mit Sitz in Berlin. Ihre Tätigkeit bewegt sich zwischen politischer Bildung, kultureller Programmgestaltung und der Schaffung kollektiver Lernräume mit gemeinschaftsbasiertem Ansatz. Ihre Forschung konzentriert sich auf Fragen der politischen Ästhetik, der Abolition im Kontext des „Kriegs gegen die Drogen” auf den Philippinen und entspringt diasporischen, selbstorganisierten und digitalen Lernräumen: wie „Mending the Tear” mit Queer Analogue Darkroom im Savvy Contemporary, Berlin (2024), Mapping Philippine Material Culture, Berlin/London (2021). Als Co-Leitung waren sie für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit bei der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst (2025) verantwortlich und leiteten zwei Peoples Tribunals, community-basierte Gerichtssforen, zur systematischen Verfolgung von Aktivistinnen im Sudan und zu Kunst im Widerstand gegen Unterdrückung – Fälle aus den Philippinen. Als Mitglied mehrerer diasporisch philippinischer und antikolonialer Kollektive, wie GABRIELA Germany, und als Mitbegründer von ALPAS Pilipinas (2021) engagieren sie sich als Kulturschaffende verwurzelt in sozialen Bewegungen. Derzeit arbeiten sie an einer Sammlung von Gedichten und Kurzgeschichten, in denen magischer Realismus einen Faden zwischen intergenerationellen Lücken und feudalen Gefühlen spinnt.

Josefine Hetterich

Josefine Hetterich forscht und lehrt zu Feministischer und Queerer Theorie, AIDS Videoaktivismus und Cultural Memory Studies an der Gutenberg-Universität Mainz. Nach ihrem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt und der Gender, Media and Cultural Studies am Goldsmiths College, University of London, lehrte sie von 2018 bis 2023 Filmwissenschaft an der Goethe-Universität. Anschließend war sie Mitglied des Graduiertenkollegs Konfigurationen des Films, wo sie 2025 ihre Promotion mit dem Titel Remembering Queer Futures: AIDS Media’s Moving Afterlives abschloss. Zudem kuratierte und organisierte sie die internationale Konferenz Jean Carlomusto Made Me Queer: Video Activism, Queer Archives and AIDS Crisis Revisitation (2022) sowie mehrere queere Filmreihen in Frankfurt. Ihre Texte sind in Sammelbänden bei Hatje Cantz, De Gruyter und im Verbrecher Verlag erschienen.

Ludmila Pogodina

Ludmila Pogodina ist Schriftstellerin, multidisziplinäre Künstlerin und Kuratorin aus Belarus. Nach einer erfolgreichen Karriere im unabhängigen Journalismus gründete Pogodina in Minsk ein feministisches und queerfreundliches Kunstkollektiv mit, und organisierte zahlreiche Veranstaltungen an der Schnittstelle von Musik, bildender Kunst und Performance.Im Jahr 2022 zog Pogodina nach Berlin, wo sie für das Interfilm-Filmfestival arbeitet und und zudem den Spielfilmwettbewerb des Neiße Filmfestivals kuratiert. Der Fokus von Pogodinas persönlicher künstlerischer Praxis liegt in ihrer Fähigkeit, ihre erzählerischen Fertigkeiten nicht nur in der Literatur, sondern auch in ihrer Arbeit mit Bildern und Ton einzusetzen. Sie erzählt zutiefst persönliche Geschichten mit lebhaften Metaphern und einem Augenmerk für kleine Details und erzeugt so einen Kontrast zwischen Fantasie und dem globalen sozio-politischen Kontext

Margot Neubert-Maric

Seit 1974 bin ich als Filmeditorin tätig. Nach meiner Ausbildung bei Bavaria-Film München und Studio Hamburg war ich für das ZDF Hamburg, den NDR und danach für diverse Filmproduktionen im Bereich Spielfilm, Fernsehfilm und Dokumentarfilm freiberuflich tätig. 10 Jahre unterrichtete ich die Geschichte der Filmmontage und Filmschnitt u.a. an der Bremer Volkshochschule, Filmschule Hamburg Berlin, Fachhochschule Dortmund, HfbK Dresden, Muthesiusschule Kiel und bei Tide TV. Von 2006 bis 2023 arbeitete ich als Autorin, Regisseurin, Tonfrau und Filmeditorin zusammen mit Gisela Tuchtenhagen an vier plattdeutschen Dokumentarfilmen.

Maud Nelissen

Maud Nelissen ist eine niederländische Komponistin und Pianistin, die sich insbesondere der Komposition von Musikbegleitung für Stummfilme verschrieben hat. Sie arbeitete in Italien mit Eric James, dem letzten musikalischen Arrangeur von Charlie Chaplin, zusammen. Seitdem ist sie bei Festivals und Sonderveranstaltungen in Europa, Amerika und Asien sehr gefragt. Sie gründete ihr eigenes Ensemble The Sprockets für Stummfilmbegleitung und tritt mit diesem oder mit verschiedenen anderen Ensembles und Orchestern in Holland und im Ausland auf. Maud hat in der Vergangenheit intensiv mit der Kinothek Asta Nielsen zusammengearbeitet und für die letzten drei Ausgaben des Remake Festivals die Musik für Hindle Wakes (1927, Maurice Elvey), Shoes (1916, Lois Weber) und The Nortull Gang (1923, Per Lindberg) komponiert.

Mon Sisu Satrawaha (ม่อน ศิศุ สาตราวาหะ)

Mon Sisu Satrawaha (ม่อน ศิศุ สาตราวาหะ) ist eine multidisziplinäre Filmemacherin, Künstlerin und Kuratorin, deren Praxis sich fließend zwischen Film, Installation, Performance und Essen bewegt. Ihre Arbeiten setzen sich mit Themen der Anthropologie, interkulturellen Beziehungen und zeitgenössischer Kultur auseinander und greifen dabei oft auf persönliche und kollektive Erzählungen zurück. Seit 2022 entwickelt Satrawaha das fortlaufende Projekt Have You Eaten?, das die politischen und emotionalen Landschaften der thailändischen weiblichen Diaspora in Deutschland untersucht. Im Rahmen desselben Projekts schuf sie die Performance Somtam Manifesto, die in verschiedenen Kontexten präsentiert wurde, darunter im Gropius Bau während des Abschlussprogramms von DAS GLÜCK IST NICHT IMMER LUSTIG, einer Ausstellung von Rirkrit Tiravanija. Im Jahr 2025 hat sie sich mit dem Chōri Collective zusammengetan, um im Rahmen des Live Works-Stipendiums bei Centrale Fies eine Performance zu entwickeln.

Nurith Aviv

Nurith Aviv hat bei etwa fünfzehn Dokumentarfilmen Regie geführt. Als erste Frau, die in Frankreich als Director of Photography tätig war, hat sie hundert Spiel- und Dokumentarfilme gedreht (mit Regisseur:innen wie Agnès Varda, Amos Gitai, René Allio, Jacques Doillon ...). Sie unterrichtet an Filmschulen in Frankreich, Deutschland und Israel.
- Auszeichnung: „Grand prix de l'Académie française 2019” – (nominiert von Amin Maalouf)
- Retrospektive von Nurith Aviv – Centre Pompidou, November 2015
- Gewinnerin des Edouard-Glissant-Preises 2009
- Retrospektive von Nurith Aviv – Jeu de Paume, September 2008

Quinka F. Stoehr

1979 Mitbegründerin des Notruf für vergewaltigte Frauen Kiel. Aufgrund dieser Arbeit drehte ich einen der ersten Dokumentarfilme zum Thema Vergewaltigung und Me Too.: „Vergessen kann ich das nie“ (Duisburger Filmwoche 1986) . Der Film schlug ein wie eine Bombe und hatte mehr als 25.000 Zuschauer*innen. Ansporn für mich nach einem Deutsch/Geschichtsstudium, Film an der HfbK in Hamburg zu studieren. Dort lernte ich u. a. Gisela Tuchtenhagen kennen, die meine wichtigste filmische Lehrerin wurde. Zahlreiche Dokumentarfilme entstanden u. a.: Virginia Grütter, D 1996; Ein anderes Land, D 1999; Zuneigung, D 2006; Klaus Wildenhahn, Direct, Public and Private, D 2010 u. a.. Langjährige Lehrtätigkeit an der Muthesius Kunsthochschule Kiel und an der Uni Flensburg. Ab 2011 zahlreiche Preise für interkulturelle Film/Theaterprojekte mit Geflüchteten u. Schüler*innen: Schulpreis des Bundespräsidenten 2012 u. a.

Rachel Pronger

Rachel Pronger ist Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Derzeit ist sie Programmberaterin für das Sheffield DocFest und das Aesthetica Short Film Festival, und hat auch als Filmprogrammiererin bei BFI London Film Festival, Tyneside Cinema und Alchemy Moving Image Festival gearbeitet. Als Mitbegründerin des aktivistischen feministischen Archivkollektivs Invisible Women hat Rachel Vorführungen für das BFI Southbank London, QYZQARAS Almaty, SİNEMA TRANSTOPIA Berlin, BalkanCanKino Athen, London Short Film Festival und Glasgow Film Theatre mitkuratiert. Ihre Texte wurden unter anderem in Sight & Sound, The Guardian, Frieze, Art Review, Documentary Magazine, Art Monthly und BBC Culture veröffentlicht.

Ralf Döblitz

Ralf Döblitz ist ehemaliger Pfleger im Haus 68 Infektiologie, HIV+ AIDS, TBC der Uniklinik Frankfurt. Mit dem bundesweit größten Patientenkollektiv, nahm die Station 68 Uniklinik zu Zeiten der Aidspandemie eine zentrale Rolle in der Versorgung und in der medizinischen Forschung zu HIV ein. „Seit den frühen 1980er Jahren war Haus 68 nicht nur ein Zentrum progressiver HIV-Therapie, sondern auch ein Ort gelebter Solidarität. 1982 wurden hier zwei der ersten vier HIV-Patienten Deutschlands behandelt. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Haus zum größten HIV-Zentrum des Landes. Neben der medizinischen Versorgung war die Unterstützung durch Ehrenamtliche, Initiativen und Organisationen wie die AHF prägend für den Geist des Hauses.“ (Quelle)

Ralf Doeblitz ist zudem engagiert für die Deutsche AIDS Hilfe im Rahmen von „Let´s talk about sex – Ärztefortbildung“ und dem Buddy-Projekt unterwegs, die Aidshilfe Frankfurt, insbesondere im Switchboard. Bar.Cafe.Kultur als Barteammitglied und Kulturbeauftragter sowie beim CSD Verein Frankfurt a.M. Seit 2017 ist er Mitglied im AKTX Transplantationspflege e.V. ; seit 2020 im Vorstand tätig

Regiekollektiv DIE UNEINSICHTIGEN

Zoë Struif, Evi Rohde und Lou Deinhart haben in Frankfurt Theater-, Film-, und Medienwissenschaft und Ästhetik studiert und gemeinsam im Rahmen ihrer Masterarbeit zwei Jahre lang zu queerer Erinnerungsarbeit und AIDS-Aktivismus in den 80/90er Jahren in Deutschland/Frankfurt geforscht. Dabei ist in Kooperation mit Zeitzeug*innen “DIE UNEINSICHTIGEN - AIDS-AKTIVISMUS IN FRANKFURT” als partizipatives, dokumentarisches Film- und Archivprojekt entstanden.

Salomé Alexi

1966 in Tiflis geboren, begann sie ihre Laufbahn nach einem Studium an der Staatlichen Kunstakademie Tiflis, wo sie sich auf Bühnenbild und Malerei spezialisierte. Sie arbeitete als Set- und Kostümdesignerin für mehrere Kurz- und Spielfilme. 1992 beginnt sie ihr Studium im Bereich Regie an der Pariser Filmhochschule FEMIS und erlangt 1996 den Diplomabschluss. 2012 gründete Salome Alexi die Produktionsfirma 3003 Film Production und hat seitdem sowohl ihre eigenen Filme als auch die von Lana Gogoberidze produziert, darunter GOLDEN THREAD (2019) und MOTHER AND DAUGHTER (2023). Ihr Kurzfilm FELICITA wurde 2009 auf den Filmfestivals in Venedig und Triest mit besonderen Erwähnungen honoriert. Ihr Spielfilmdebüt LINE OF CREDIT (2014) feierte seine Premiere in der Sektion Orizzonti der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Sie erhielt den Preis für die beste Regie beim Tbilisi Film Festival sowie den Golden Linx – Best Feature Film Award in Espinho, Portugal. Salome Alexi hat zudem Werke aus dem Französischen ins Georgische übersetzt, darunter Le plaisir des yeux und Les films de ma vie von François Truffaut sowie Notes sur le Cinématographe von Robert Bresson. Derzeit arbeitet Salome Alexi am Schnitt ihres neuen Spielfilms mit dem Titel FIND ME, der im Mai 2023 in Tiflis gedreht wurde.

Sara Neidorf

Sara Neidorf wurde in Philadelphia geboren und lebt in Berlin. Als Schlagzeuger*in und Filmkurator*in ist Neidorf Mitbegründer*in und Co-Direktor*in des Final Girls Berlin Film Festival, das Horrorfilme von Frauen und nicht-binären Filmschaffenden zeigt. Wenn Neidorf nicht gerade das Final Girls Berlin organisiert, spielt Neidorf Schlagzeug in verschiedenen Bands, darunter Mellowdeath, Sarattma, Mad Kate | The Tide und Pavone Cristallo. Außerdem unterrichtet Neidorf Schlagzeug für Frauen und queere Personen. Neidorf spielt auch in Rahmen von Theater-, Tanz- und anderen interdisziplinären Projekten Schlagzeug. In letzter Zeit verbindet Neidorf die Leidenschaft für Film und Musik, indem Neidorf originale Live-Filmmusik zu Horrorfilmen mit Pavone Cristallo und Mellowdeath aufführt. Zudem schreibt Neidorf cinephiliegetränkte Autofiktion. Ob durch Musik, Schreiben oder Filmkuratierung – Neidorf erkundet gern Spannungen, Zwischenräume, das Dämmerhafte, das Verfluchte, das Anrüchige und das Unheimliche.

Sarnt Utamachote (ษาณฑ์ อุตมโชติ)

Sarnt Utamachote (ษาณฑ์ อุตมโชติ) ist ein*e nicht-binäre*r Filmemacher*in und Kurator*in mit Sitz in Berlin. Utamachote kuratierte die Ausstellungen „Young Birds From Strange Mountains“ im Schwulen Museum (2025) und „In Nobody’s Service“ in der Galerie Wedding (2024), welche sich mit Spuren der Migration von queerer Schaman*innen, Frauen und Sexarbeiterinnen aus Südostasien nach Deutschland befassen. Darüber hinaus forscht Sarnt Utamachote zu exilierten kambodschanischen Künstler*innen, die in der DDR studierten und beteiligte sich an den Ausstellungen „Echoes of Brother Countries“ (HKW Berlin, 2024) und „Dislocations – within reach“ (Kunst Raum Mitte, 2025). Sarnt Utamachote ist Mitbegründer*in des Kollektivs un.thai.tled und arbeitet als Filmkurator*in für das XPOSED Queer Film Festival Berlin, das Kurzfilm Festival Hamburg und Sinema Transtopia. (Derzeit mit dem Programm „The past is not another country“ in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.) Sarnt Utamachotes Kurzfilm „I don’t want to be just a memory“ feierte 2024 seine Premiere auf der 74. Berlinale.

Selina Robertson

Selina Robertson ist Filmkuratorin und Autorin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf feministischen und queeren Filmpraktiken sowie deren Präsentationsformen. Sie ist seit über 20 Jahren als Film Programmer beim BFI, dem Film Council und dem Independent Cinema Office tätig. Von 2003 bis 2005 war sie Co-Programmer des London Lesbian & Gay Film Festival. 2007 gründete sie gemeinsam mit Sarah Wood das queere feministische Kuratorinnenkollektiv Club des Femmes. Club des Femmes kooperiert mit Kinos, Filmfestivals, Kinematheken, Galerien, Museen und akademischen Institutionen in Großbritannien und Europa. Ihr jüngstes Projekt Sun Sex and Socialism: The Cinema of Stephanie Rothman präsentierte im Juli und August 2025 die neu restaurierten Filme von Rothman dem britischen Publikum. Sie ist Lehrbeauftragte am Birkbeck, University of London.

Susanne Wycisk

Susanne Wycisk ist Lehrerin, Forscherin und politische Aktivistin. Von 1984 bis 1993 arbeitete sie in der Südostasien-Infostelle in Bochum zu Fragen der Frauenrechte in der Region. Sie schloss sich dem Netzwerk „Gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung“ (AGISRA) an und unterstützte von Migrantinnen geführte Organisationen in Bochum wie MONA (1985) und MIRA (2000). 25 Jahre lang unterrichtete sie an einer weiterführenden Schule in Bochum. Sie ist die Regisseurin des bikulturellen Filmteams für den, in Kooperation mit der Frauenstiftung Thailand, realisierten Dokumentarfilm „Westwärts“ (1989/90).

Terri Francis

Terri Francis ist Filmkuratorin und Professorin mit Sitz in Miami. Dr. Francis ist die Autorin von Josephine Baker’s Cinematic Prism (2021) und Professorin im Fachbereich Film an der University of Miami. Sie hat international Vorträge über Bakers Vermächtnis gehalten und 2024 die Ausstellung Icon in Motion: Josephine Baker in der Neuen Nationalgalerie in Berlin ko-kuratiert. Ihr Videoessay Josephine Baker Watches Herself wurde 2023 mit einer Einleitung in Feminist Media Histories veröffentlicht. Sie hat Artikel zu Afrosurrealismus, jamaikanischem Film sowie mehrere Künstlerinterviews publiziert. Außerdem hat sie Keynotes und Masterclasses über Frauenfilmgeschichte, Sichtbarmachung Karibischer Filmgeschichte und Josephine Bakers filmischen Erbe gehalten. In den vergangenen drei Jahren hat Dr. Francis das African American Film Festival am Kravis Center for the Performing Arts in West Palm Beach, Florida, kuratiert. 2022 erhielt sie den Arts Writers Grant der Andy Warhol Foundation. Ihre Texte sind unter anderem in Another Gaze, SEEN, Lithub, Film History, Black Camera und Film Quarterly erschienen. Dr. Francis hat kürzlich den Band Camille Billops and James V. Hatch: A Certain Defiance für Feminist Media Histories mit Dr. Miriam Petty herausgegeben, die erste neue Sammlung von Essays über Billops seit mehreren Jahrzehnten. Nach dem Tod der Filmemacherin veröffentlichte sie in Another Gaze den reflektierenden Nachruf Thinking Through Camille Billops.

Tippawan Duscha

Geboren in Thailand und seit 1976 in Darmstadt wohnhaft, studierte sie Sozialverwaltung an der Thammasat-Universität und absolvierte in Deutschland eine Ausbildung zur PR-Beraterin. Seit 1989 ist sie als zertifizierte Übersetzerin und Dolmetscherin für Thai und Deutsch tätig. Ihre berufliche Laufbahn umfasst Positionen in der Kommunalverwaltung, die Mitgründung des interkulturellen Frauenprojekts AGISRA in Frankfurt, die Leitung verschiedener Bildungsinitiativen, journalistische Tätigkeiten sowie Lehraufträge an der Fachhochschule Frankfurt. Zuletzt war sie als PR-Referentin bei der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz tätig. Zu ihren Fachgebieten gehören Migration, Gender, Rassismus, interreligiöser Dialog, Menschenrechte und interkulturelle Kommunikation.

Veronika Minder

Als junge Frau – in der Berner Subkultur zuhause – organisiert Veronika Minder (*1948), Konzerte, Mode -und Multi-Media-Events. Ab 1988 prägt sie 12 Jahre lang als Leiterin des Kellerkino die lokale Filmszene mit und initiert zahlreiche Filmreihen und Festivals. Von 2001 bis 2004 arbeitet sie als freie Kulturvermittlerin für Museen, Theaterproduktionen und Musikveranstalter und beginnt mit den Recherchen zum Thema Geschichte der Lesben in der Schweiz. Ihr Dokumentarfilm „Katzenball“ wird ab 2005 erfolgreich rund um den Globus gezeigt und erhält zahlreiche Preise (u.a. Gay Teddy der Berliner Filmfestspiele, Zürcher und Berner Filmpreis 2005). Zwischen 2007 und 2020 vermittelt sie weiterhin Kultur von der „anderen“ Seite: Transformer in Biel, Sexarbeit und Bob Le Flaneur im Berner Kornhaus. Als Rentnerin bleibt sie queer engagiert, liest gestört viele Bücher, geht an Ausstellungen, an Konzerte und ins Kino.

Virginia Wangare Greiner

Virginia Wangare Greiner ist Gründerin und Vorsitzende von Maisha e. V., einer Selbstorganisation afrikanischer Frauen in Deutschland. Seit vielen Jahren engagiert sie sich für die Rechte von Migrantinnen, Aufklärung zu Gesundheit und HIV/Aids sowie gegen Diskriminierung und Rassismus. Mit ihrer Arbeit stärkt sie die Stimmen afrikanischer Frauen und fördert Solidarität und Empowerment in der Community. Die Angebote umfassen die Förderung der Gesundheit durch Präventionsangebote und Informationsveranstaltungen zu frauenspezifischen Gesundheitsthemen, einschließlich Schwangerschaft, Geburt und Familiengesundheit, psychosoziale Beratung sowie Unterstützung beim Zugang zu medizinischer Versorgung und zum Gesundheitssystem.

Quelle und weitere Informationen: https://www.maisha.org/

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