Moderation Karola Gramann
Der Women’s Event ’72 des EIFF war das erste europäische Frauenfilmfestival. Wie dieses Festival zustande kam und wie die Filmauswahl, welche Diskussionen stattfanden und welches Echo es beim Publikum sowie bei der Presse gab, sind Themen des Gesprächs. Kathi Kamleitner forscht derzeit zu feministischen Filmfestivals, Lynda Myles (EIFF Festivalleiterin von 1973-1980) und die Filmtheoretikerin Laura Mulvey organisierten – zusammen mit der Filmkritikerin Claire Johnston – 1972 den Women’s Event. Im Blick auf Remake wird es auch um die Bedeutung und die Möglichkeiten eines Frauenfilmfestivals heute gehen.
GB 1972, R, P Esther Ronay, Mary Kelly, Mary Capps, Margaret Dickinson, Brigid Seagrave, Humphrey Trevelyan, Susan Shapiro, D Doreen Adams, Alice Boxall, Beatrice Davies, Mary Elizabeth Davey, Kopie s/w, 16mm, 20 min, engl. OV und elektr. dt. UT, Cinenova Distribution
Women of the Rhondda lenkt die längst fällige Aufmerksamkeit auf die Rolle der Frauen in den zermürbenden Streiks der walisischen Bergarbeiter in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. […] Der Film erzählt von der Solidarität und dem Mut von Frauen, die in der herkömmlichen Geschichtsschreibung bisher unterschlagen wurden. Zutage tritt die Stärke der Frauen in den Kämpfen der Arbeiterbewegung (Katalog Cinenova).
Abkürzungen | |
---|---|
DF | deutsche Fassung |
s/w | schwarz-weiß |
OV | Originalversion |
UT | Untertitel |
+UT | elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes) |
ZT | Zwischentitel |
Länder | |
---|---|
AT | Österreich |
BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
BLR | Belarus |
DE | Deutschland |
CAN | Kanada |
DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
EGY | Ägypten |
FR | Frankreich |
GB | Großbritannien |
URY | Uruguay |
BRA | Brasilien |
SWE | Schweden |
UKR | Ukraine |
PL | Polen |
IDN | Indonesien |
PRT | Portugal |
HRV | Kroatien |
ECU | Ecuador |
HUN | Ungarn |
AUS | Australien |
IT | Italien |
MEX | Mexiko |
IND | Indien |
GB 1984, R Lis Rhodes, Joanna Davis, P Four Corners Films, Kopie Farbe, 16mm, 2 min, engl. OV, Cinenova Distribution
Eines von nur fünf erhaltenen Fotos, die die Folgen des ersten Atombombenabwurfs auf Zivilbevölkerung zeigen, wird einer Spielplatzszene gegenübergestellt und beschreibt so Faktum und Bedeutung von Hiroshima, welche zunehmend verloren gehen.
Dies ist einer von dreizehn einminütigen Filmen, die sich aus einer Reihe kurzer Gedichte von Lis Rhodes entwickelten. Sie reflektieren die traditionellen Unterdrückungsmuster im Leben der Frauen (Pornografie, Gewalt, Atomwaffen) und die vielfältigen Formen des Widerstands dagegen. Die Filmreihe entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Jo Davis und wurde vom Fernsehsender Channel 4 in Auftrag gegeben. (Katalog Luxonline)
Abkürzungen | |
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DF | deutsche Fassung |
s/w | schwarz-weiß |
OV | Originalversion |
UT | Untertitel |
+UT | elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes) |
ZT | Zwischentitel |
Länder | |
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AT | Österreich |
BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
BLR | Belarus |
DE | Deutschland |
CAN | Kanada |
DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
EGY | Ägypten |
FR | Frankreich |
GB | Großbritannien |
URY | Uruguay |
BRA | Brasilien |
SWE | Schweden |
UKR | Ukraine |
PL | Polen |
IDN | Indonesien |
PRT | Portugal |
HRV | Kroatien |
ECU | Ecuador |
HUN | Ungarn |
AUS | Australien |
IT | Italien |
MEX | Mexiko |
IND | Indien |
Laura Mulvey ist eine der Initiatorinnen des Women’s Event, welcher 1972 als Teil des Edinburgh International Film Festival stattfand. Sie ist "Fellow" (Ehrenmitglied) der British Academy und Professorin für Filmwissenschaft am Birkbeck College der University of London. 1975 veröffentlichte sie den Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema, welcher als Meilenstein feministischer Filmtheorie gilt. Sie ist u.a. Urheberin von Visual and Other Pleasures (Macmillan 1989/2009) und des Buches Death Twenty- four Times a Second: Stillness and the Moving Image (Reaktion Books 2006), welches mit der Verlagerung des klassischen Zuschauens in digitale Sphären erneut ein Thema von zeitgenößischer Dringlichkeit umschrieb. Sie ist außerdem Mit-Herausgeberin dreier Essaysammlungen. In Zusammenarbeit mit Peter Wollen produzierte sie sechs Essay-Filme, darunter Riddles of the Sphinx (British Film Institute 1977; DVD 2013) und Frida Kahlo and Tina Modotti (Arts Council 1980). Mulvey wurde bereits vier mal die Ehrendoktorwürde verliehen, und sie ist Ehrenmitglied der Society for Cinema and Media Studies.
Kathi Kamleitner ist Doktorandin an der University of Glasgow. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte von Frauenfilmfestivals und feministischer Filmkultur. Sie arbeitete für Filmfestivals wie die Berlinale und Africa in Motion in Schottland und kuratiert Filmveranstaltungen an feministischen Institutionen wie der Glasgow Women’s Library. Sie ist außerdem Mitglied des Radical Film Network Scotland, einem losen Kollektiv für alternative kulturelle Organisationen in Schottland. 2018 hat Kathi das feministische Filmfestival Femspectives in Glasgow mitgegründet. Momentan arbeitet sie an der Fertigstellung ihrer Dissertation sowie an der ersten Ausgabe von Femspectives im März 2019.
Lynda Myles ist eine der Initiatorinnen des Women’s Event, welcher 1972 als Teil des Edinburgh International Film Festival stattfand. Von 1973 bis 1980 war sie Leiterin des Edinburgh International Film Festival, anschließend leitete sie zwei Jahre lang das Pacific Film Archive der University of California, Berkley, für das sie auch Filmreihen kuratierte. Bei Columbia Pictures stieg sie als Senior Vice-President ein, zudem arbeitete sie zwei Jahre als Programmredakteurin für Drama-Produktionen des BBC. Seit den 90er-Jahren arbeitet sie als Produzentin für Independent-Filme, darunter Alan Parkers vielfach ausgezeichneter The Commitments (1991) und Stephen Frears Filme The Snapper und The Van. Neben ihrer Produzentinnentätigkeit ko-leitete Myles von 1990 bis 1994 das East-West Producers Seminar, ein Trainingsprogramm für junge Produzent*innen in Osteuropa. Von 2004 bis 2017 hatte sie die Leitung des Fachs Regie/Spielfilm der britischen National Film and Television School inne. Myles arbeitet noch immer als Filmproduzentin und betreut aktuell mehrere Projekte.