WO WOHNEN ALTE LEUTE?

DE 1931, R, K, S, P Ella Bergmann-Michel, B Ella Bergmann-Michel, Mart Stam, Kopie s/w, 35mm, stumm, 13 min, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

„Ein musterhaftes Beispiel sachgemäßer Lösung drängender Wohnungsfragen gibt uns der Film von Bergmann-Michel WO WOHNEN ALTE LEUTE?. Er zeigt uns das vorbildliche Altersheim, welches der Architekt Mart Stam für Frankfurt Main gebaut hat. Dieser Film soll in der ganzen Welt Propaganda machen für eine wichtige Sache." („Neue Filme vom Bauen“, Kunst und Volk, Heft 5, Januar 1932) „Kollektiv“, lautete der Titel des Bauentwurfs. Gerade die Momente der sozialen Begegnung interessieren Ella Bergmann-Michel, wie die Bewohner*innen lässt sie sich von den Möglichkeiten und Abweichungen leiten, die die offene Raumgestaltung bietet. „Ein heiteres Verweben der Räume, die Promenoirs und Plauschecken gleiten durch die Scheiben ineinander hinein. Ein mätzchenloser Werbefilm, eine gefilmte Fibel gegen Vorurteile.“ (Frankfurter Zeitung vom 15.1.32)

© Sünke Michel
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ERWERBSLOSE KOCHEN FÜR ERWERBSLOSE

DE 1932, R, B, K, S Ella Bergmann-Michel, P Ella Bergmann-Michel, Paul Seligmann, Kopie s/w, 35mm, stumm, 9 min, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

„Dokumentarischer Film über das Hilfswerk der Frankfurter Erwerbslosenküchen, lief in September 1932 in sämtlichen Frankfurter Kinos als Auftakt zu einer großen öffentlichen Sammlung. Die Frankfurter Zeitung schrieb: ‚dieser Film demonstriert auf eine simple Weise, vollständig ungeschminkt, die Erbärmlichkeit des schlimmsten, des erwerbslosen und zugleich mittellosen Daseins...‘ Er zeigt weiter die soziale Bedeutung der Küchen ebenso wie ihre Organisation. [...] Der Leitgedanke des Films ist: Alle müssen helfen!“ (Ella Bergmann-Michel, The Getty Research Institute, 88-A256; 880303) „Es ist interessant, dass große Filmgesellschaften die Herstellung eines derartigen Bildstreifens wie den der Erwerbslosen-Küchen ablehnten, da schon die Kosten allein für Lampenpark als zu hoch bezeichnet wurden. Frau Bergmann-Michel musste deshalb den Film auf eigene Faust trotz großer Schwierigkeiten mit den geringsten Mitteln herstellen.“ (Volksstimme Frankfurt, 29.9.32)

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FLIEGENDE HÄNDLER IN FRANKFURT AM MAIN

DE 1932, R, B, K, S Ella Bergmann-Michel, P Ella Bergmann-Michel, Paul Seligmann, Kopie s/w, 35mm, stumm, 21 min, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

„Dokumentarischer Film in den Straßen und auf den Plätzen Frankfurts aufgenommen – durch Beobachtung erwischte Aufnahmen beruflichen Lebens verschiedener Händler, die in der Erwerbslosen Zeit teils ohne polizeiliche Genehmigung ihre Waren verkauften.“ (Ella Bergmann-Michel, Notizen zu ihren Filmen, Sprengel-Archiv Inv.-Nr. A 40.04c-01-)
Anfang der dreißiger Jahre sind weibliche Aufbruchsphantasmen, Selbstermächtigung und Flaneurinnen als mediale Bilder längst gesetzt, dass aber eine Frau mit Filmkamera ihrerseits flanierend die städtische Lebenswelt einschließlich ihrer versteckten Winkel beobachtet und in Szene setzt, ist ein solitärer Aufbruch in die Öffentlichkeit. Buchstäblich begibt sie sich hinter die Kulissen der „fahrenden Händler“ und des Jahrmarktgeschehens.

© DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
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FISCHFANG IN DER RHÖN (AN DER SINN)

DE 1932, R, B, K, S, P Ella Bergmann-Michel, Kopie s/w, 16mm, stumm, 11 min, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

„Dokumentarischer Film über einen Spaziergang in der Rhön und Fang von Forellen und Äschen. Film-Material: selbst gestellt – ohne Manuskript – nur aus direkter Beobachtung“, notiert Ella Bergmann-Michel nüchtern über diesen filmischen Bewusstseinsstrom. Plätschernd gehen organische und abstrakte Figuren ineinander über, Licht und Schatten bewegen sich wellenförmig. Die Landbewohner*innen aus der Umgebung werden mit in den Bilderfluss geholt, ihre Tätigkeiten werden für einen Moment genau studiert, der direkte Blick in die Kamera erwischt auch uns.

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WAHLKAMPF 1932 (LETZTE WAHL)

Fragment. DE 1932/33, R, B, K, S Ella Bergmann-Michel, P Ella Bergmann-Michel, Paul Seligmann, Kopie s/w, 35mm, stumm, 13 min, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

„Der letzte Film blieb ein Fragment. Es waren Aufnahmen von Wahlplakaten, von lebhaften Straßen-Diskussionen, von typischen, den jeweiligen Parteien zugehörigen Anhängern. Die Frankfurter Straßen und Gassen bereits mit Hakenkreuz-Fahnen, sowie Hammer und Sichel, und der bekannten Flagge mit den 3 Pfeilen geschmückt, wurden dokumentarisch festgehalten. Dann musste ich die Aufnahmen aus politischen Gründen abbrechen. Es war im Januar 1933." (Ella Bergmann-Michel, Meine Dokumentarfilme. Sprengel-Museum Hannover, Inv.-Nr. A 40. 04 – c – 01) Nach dem polizeilichen Zugriff und der Beschlagnahmung der gerade gedrehten Filmmeter entschieden Ella Bergmann-Michel und Paul Seligmann, das ungeschnittene Filmmaterial ins englische Exil zu verbringen, um es dem Zugriff der Nazis zu entziehen.

Der das Straßenbild absuchende Blick der Kamera bekommt zusätzliche politische Schärfe. Sie verweilt vor Litfaßsäulen und studiert die am abgerissenen Papier sichtbaren Zeichen des Protestes, sie sucht die Ausgänge der Arbeitsstätten, um die Angestellten zu beobachten, sie registriert verwundert die gewöhnlichen Gesten in bedrohlichen Uniformen, sie folgt dem sich versammelnden Wahlvolk, bleibt hinter einem Fahnenmast stehen. Mit zunehmender Krise und manifestem Zugriff des künftigen Regimes auf den Alltag, mit dem merklichen Einverständnis und der Selbstinszenierung der mehrheitlichen Bevölkerung, und mit den verschwindenden Resten spürbaren Widerstands wird die Flaneurin zur Zeugin, sie sichert Beweise.

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Erstaufführung der digital restaurierten Kopien und des neu entdeckten Materials

Im Anschluss Gespräch mit Sünke Michel und Thomas Worschech

Sünke Michel

Sünke Michel, 1942 in Hamburg geboren, studierte Pädagogik und Psychologie an der Universität Hamburg und Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und am Royal College of Art London.
Nach einer Lehrtätigkeit an der Werkkunstschule Hamburg gründete sie zusammen mit Prof. Hans Michel eine Ateliergemeinschaft (von 1970 bis zu seinem Tod 1996). Dokumentarfilm, Plakat, Buch, Fotografie, Ausstellung, Kunst im öffentlichen Raum.
Ab 1997 freie künstlerische und redaktionelle Arbeiten. Seit 2006 Vorträge und Lesungen.

Thomas Worschech

Studium der Volkswirtschaftslehre. Freie Mitarbeit bei verschiedenen Museen. Seit 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter des DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum / Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main sowie Leiter des Filmarchivs und der filmtechnischen Sammlung. Filmrestaurierungen sowie DVD-Produktion, Mitarbeit und Konzeption filmhistorischer Ausstellungen, Katalogredaktion und Veröffentlichungen zum deutschen Film. Seit 2013 verantwortlich für die Digitalisierungsprojekte des DFF.

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