ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE

AT 1991, R Ursula Pürrer, Dietmar Schipek, Ashley Hans Scheirl, D Susanna Heilmayr, Ursula Pürrer, Ashley Hans Scheirl, Margarete Neumann, Gabriele Szekatsch, P Loop TV-Video Film Produktion, Kopie Farbe, DCP von Super-8, 84 min, dt. OV mit engl. UT, sixpackfilm

Angela [Ashley, Anm. d. Red.] Hans Scheirl, Ursula Pürrer und Dietmar Schipek heißen die ausführenden Kräfte dieses Films, Super-8- und Video-Piraten seit Jahren, rituelle Dekonstrukteure filmischer Formen. ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE, an dem sie zwei Jahre lang gearbeitet haben, bedient sich eines rauen Handlungsgerüsts, über das man alptraumartiges Design, bemalte Kulissen und surreale Objekte gebastelt hat: Eine Pyromanin namens Volley streift durch die Nacht, lüstern Objekte und Wohnungen in Brand setzend. Spy, Comics-Zeichnerin und Opfer Volleys, wird im Zuge ihres Vergeltungsschlages zur gewalttätigen Einzelgängerin. Und die sinistre Nun, Volleys Geliebte und Reptilien-Gourmet, schreitet in rotem Leder auf den Betrug an ihrer feuerfreundlichen Gefährtin zu, indem sie zur Komplizin Spys wird. [...] Schöne Stationen auf dem Weg dieses Films: Apokalyptische Lasterhaftigkeit, synthetisch pulsierende Noise-Tonspuren, unbedingter Körpereinsatz der Darsteller und Stop-Motion-Trickfilmerei. (Stefan Grissemann, Die Presse vom 20.03.1992)

© Dietmar Schipek
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Abkürzungen
DF deutsche Fassung
s/w schwarz-weiß
OV Originalversion
UT Untertitel
+UT elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes)
ZT Zwischentitel
Länder
AT Österreich
BRD Bundesrepublik Deutschland (historisch)
BLR Belarus
DE Deutschland
CAN Kanada
DDR Deutsche Demokratische Republik (historisch)
EGY Ägypten
FR Frankreich
GB Großbritannien
URY Uruguay
BRA Brasilien
SWE Schweden
UKR Ukraine
PL Polen
IDN Indonesien
PRT Portugal
HRV Kroatien
ECU Ecuador
HUN Ungarn
AUS Australien
IT Italien
MEX Mexiko
IND Indien

Im Anschluss Gespräch mit den Regisseur*innen Ashley Hans Scheirl, Ursula Pürrer, Moderation: Katja Wiederspahn

Ashley Hans Scheirl

*1956 in Salzburg. Studierte 1975-80 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Anfang der 80er Jahre Aufenthalt in New York, wo sie für den wöchentlichen Performanceabend "Wednesdays at A´s" arbeitet. Ab 1987 lebt und arbeitet Scheirl 16 Jahre in London und bewegt sich dort in einer internationalen Szene von queeren und transgender Künstler_innen. Mitte der 90er legt sie/er sich die transgender Identität „Hans“ zu. 2003 Abschluss eines Master of Art Studiums am Central Saint Martins College London. 2006 Empfänger_in des österreichischen Staatsstipendiums. Seit Herbst 2006 Professur für "Kontextuelle Malerei" an der Akademie der Bildenden Künste Wien. 2012 Preis der Stadt Wien für bildende Kunst. 2017 Teilnehmerin an der documanta 14 in Athen und Kassel. 2018/19 einjähriges DAAD Stipendium in Berlin. 2019 österreichischer Kunstpreis für Bildende Kunst und Teilnahme an der Biennale von Lyon zusammen mit Jakob Lena Knebl. Ebenfalls mit Knebl wird Scheirl 2022 Österreich bei der Biennale in Venedig vertreten.

Foto: Ernst Herold
Foto: Ernst Herold
Ursula Pürrer

Geboren in Wien. Studium der Visuellen Mediengestaltung an der Universität der Angewandten Kunst in Wien bei Prof. Peter Weibel. Studium der Elektroakustik und Komposition an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien bei Prof. Dieter Kaufmann Mag. art. (mit Auszeichnung). Seit 1995 wohnhaft in Berlin, seit 1996 tätig als Filmeditorin. Regie (u.a.): GERECHT IST, WAS FALSCH IST (2019, Drehbuch), BLUEPRINT (2001, Experimenteller Spielfilm, 66 min), ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE (1992 mit Ashley Hans Scheirl & Dietmar Schipek, 84 min), THE DRIFT OF JUICY (1989, Video, 10 min). Schnitt (u.a.): DEMOKRATIE UNTER DRUCK (2019, 92 min, arte, Regie: Inga Turczyn & Manuel Gogos), CARTE BLANCHE FÜR PIA MARAIS CARI COMPAGNI (2018, 22 min, arte, Regie: Pia Marais), HITLERS HOLLYWOOD (2017, 106 min, arte + Kino, Regie: Rüdiger Suchsland).

Katja Wiederspahn

Katja Wiederspahn studierte Philosophie und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main und Gender Studies in Berkeley, Kalifornien. Nach langjähriger Arbeit mit der freien Tanztheatertruppe Laokoon Dance Group zog es sie in den frühen 1990ern zum Kino hin, dem sie seitdem leidenschaftlich verfallen ist. Das Kino ist Passion, Hobby, Broterwerb, Cruising-Ort, Lehr- und Theoriewerkstatt für sie – und noch viel mehr. Von der Tanztheater-Arbeit wiederum ist ihr die Liebe zum Tanzen geblieben, die sie allerdings viel zu wenig verfolge. Als Übersetzerin – vor allem als Mitglied des queer_feministischen Übersetzungskollektivs gender et alia und gemeinsam mit Dagmar Fink – liebt und zelebriert sie die Arbeit am Begriff und die kollektive Auseinandersetzung mit Sprache, als Filmfestivalarbeiterin u.a. gemeinsam mit Dagmar Fink einfach alles, was das Kino als öffentlicher, gemeinsam geteilter, ja kollektiver Erfahrungs- und Diskussionsraum zu bieten hat. (Quelle: queertactics.at)

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