BRD 1977 | Ein Bericht von Edith Marcello (ehemals Schmidt), Peter Nicolay, Renate Heil, Henrietta Loch, Regine Heuser, Harald Stief | Produktion: ZDF | Farbe | digital | 44 min | ital., franz., dän., dt. OV mit dt. UT
Feministische Straßentheateraktionen in Frankfurt und Padua, das Cover von Patti Smiths Horses im Regal des Münchener Frauenbuchladens, Ausschnitte aus Agnès Vardas RÉPONSE DES FEMMES und NEHMEN SIE ES WIE EIN MANN, MADAME! des dänischen Kollektivs Røde Søster (Rote Schwester), das legendäre Album der Flying Lesbians auf einem Tisch im Verlag Frauenoffensive … und eingangs bereits ein kurzer Exkurs zur Ersten Frauenbewegung: Was Edith Marcello in diesen 44 Minuten ZDF-Reportage an solidarischem Einblick ins historische Momentum der Frauenbewegung 1977 gelingt, ist faszinierend. Und immer wieder sind es Gruppen, die zu Wort kommen; in Frauenzentren und -initiativen, gegen Ende Arbeiterinnen einer selbstverwalteten Näherei in Italien. Der Blick in den europäischen Süden ist charakteristisch für Marcellos (Arbeits-) Biografie, italienische Feministinnen singen ein Bewegungslied, das die Reportage rahmt: „Wir Frauen sehen uns an, jede kennt das Leben der anderen, wir werden immer mehr, wir wollen unsere Freiheit und Mut, gegen das Normale zu kämpfen und Kraft, so zu leben, wie wir wollen und die Macht, wir selbst zu sein.“ (Gaby Babić, 2023)
Abkürzungen | |
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DF | deutsche Fassung |
s/w | schwarz-weiß |
OV | Originalversion |
UT | Untertitel |
+UT | elektronische Live-Untertitelung (unterhalb des Bildes) |
ZT | Zwischentitel |
Länder | |
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AT | Österreich |
BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
BLR | Belarus |
DE | Deutschland |
CAN | Kanada |
DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
EGY | Ägypten |
FR | Frankreich |
GB | Großbritannien |
URY | Uruguay |
BRA | Brasilien |
SWE | Schweden |
UKR | Ukraine |
PL | Polen |
IDN | Indonesien |
PRT | Portugal |
HRV | Kroatien |
ECU | Ecuador |
HUN | Ungarn |
AUS | Australien |
IT | Italien |
MEX | Mexiko |
IND | Indien |
BRD 1979 | Regie: Edith Marcello (ehemals Schmidt), Beate Scheunemann | Kamera, Fotografie: Peter Nicolay | Schnitt: Anneliese Weigand | Ton: Egon Paschke | Produktion: ZDF | Farbe | digital | 40 min | isländ., dt. OV mit dt. UT | ZDF
Ein zentrales Thema der autonomen Frauenbewegung der 1970er Jahre war die unbezahlte Hausarbeit – überwiegend von Frauen geleistet – und die damit zusammenhängende gesell schaftliche Arbeitsteilung in die Sphären von Produktion und Reproduktion. 1972 startete die internationale Kampagne „Wages for Housework“, in der BRD „Lohn für Hausarbeit“. Edith Marcello dokumentiert in „WIR FRAUEN SIND UNBEZAHLBAR“ diese Politisierung der Hausarbeit und attestiert in ihrer Analyse der Bundesrepublik Frauen- und Kinderfeindlichkeit.
Ausgehend von Szenen des Frauenstreiks in Island am 24.10.1975 sucht Marcello diverse Frauengruppen in der BRD auf. Die Frauen sprechen zu Arbeitsbelastung, kleinfamiliärer Enge, schlechten Löhnen und dem Ausbruch in die Frauenbewegung. Sehr ernüchtert wirken zwei Hausmänner, die von ihren Erfahrungen berichten. Die konkrete Hausarbeit wird in Foto-Film-Sequenzen sichtbar. In anonymen Straßenszenen werden Gesichter gefilmt, die dann in Freeze-Frames in die Kamera blicken – eine filmische Geste, die Vergesellschaftung einfordert, eine bis heute uneingelöste „Vereinbarkeit“ von Lohn- und Hausarbeit. (Gaby Babić, 2023)
Abkürzungen | |
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DF | deutsche Fassung |
s/w | schwarz-weiß |
OV | Originalversion |
UT | Untertitel |
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ZT | Zwischentitel |
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AT | Österreich |
BRD | Bundesrepublik Deutschland (historisch) |
BLR | Belarus |
DE | Deutschland |
CAN | Kanada |
DDR | Deutsche Demokratische Republik (historisch) |
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